Mein Wissen in Bezug auf die Ernährung beruht nicht auf einer Ausbildung oder fachlichen Kompetenzen. Ich kann Ihnen nur das erzählen was meine Erfahrungen sind. Mein wöchentliches Sportpensum bewegt sich in einem zeitlichen Rahmen von 8 bis 12 Stunden. Als ich vor einigen Jahren wieder in den Sport eingestiegen bin habe ich mir noch herzlich wenig Gedanken gemacht betreffend Grundversorgung des Körpers. Mit steigender Intensität meines Trainings und mit dem damit verbundenen erhöhten Leistungsbedarf habe ich relativ schnell festgestellt, dass ich, ohne Rücksicht auf die Ernährung, dieses sportliche Level nicht halten kann. Ich bekam Schmerzen im ganzen Körper, meine Muskeln krampften, schlechte Haut, die Müdigkeit wurde zu meinem ständigen Begleiter und meine Leistung ging den Bach runter. Und fragen Sie ja nicht nach meiner Stimmung! "Bombenmässig" kann ich da nur sagen.
Das Thema gesunde und ausgewogene Ernährung ist mit und ohne Sport eine grosse Herausforderung. Mit zunehmendem Alter arbeitet unser Stoffwechsel langsamer und wir müssen uns dementsprechend anpassen. Ich mache keine Diäten und ich nehme bis auf meine 10gr Protein Pulver pro Tag keine Supplements oder andere künstliche Ergänzungsnahrung. Ein grundsätzlicher Verzicht auf Schokolade oder Kuchen, Torten, Wein, Bier, gutes Essen etc kommt für mich nicht in Frage. Wenn die Ernährung in ihrer Basis stimmt und Sie keine körperlichen Einschränkungen oder Krankheiten haben und/oder Sie kein Profisportler in einer Wettkampfvorbereitungsphase sind, dann sind auch gelegentliche festliche Essen und kulinarische Ausschweifungen kein Problem.
Natürlich bin ich auch auf die ein oder andere Ernährungs-Schiene mit aufgesprungen. Zum Beispiel "gesunde und kalorienbewusste" Desserts zu kreieren und mit Proteinpulver zu puschen. Ganz ehrlich?! Geht gar nicht. In ein Tiramisu gehört Mascarpone und kein Quark oder Joghurt oder Skir oder sonst irgendein Light-Produkt....... Sie hätten mein enttäuschtes Gesicht sehen sollen bei meinem ersten Löffel. Geschmacklich war nichts daran auszusetzen, aber es war schlichtweg kein Tiramisu. Und ich habe Mühe mit der Konsistenz von proteinhaltigem Gebäck. An Weihnachten hatte ich die glorreiche Idee Protein-Vanille-Gipfel und "gesunde" Kokosmakronen zu machen. Geduftet hat alles wunderbar, doch im Geschmack waren sie Welten von dem entfernt was ich erwartet hatte und gewohnt war. Zudem konnte man die Vanille-Gipfel gegen die Wand werfen und sie sind tatsächlich, Protein sei Dank, zurück gespickt (jawohl ich habe diesen Wurftest tatsächlich gemacht). Und dabei sollte ein Vanille-Gipfel auf der Zunge zergehen. Und die Kokosmakronen haben es gar nicht im kompakten Zustand bis in den Mund geschafft. Die sind bereits auf dem Weg dorthin quasi zu Staub zerfallen. Ich habe mich strikt an die Rezepte gehalten und wenn ich was kann, dann ist es backen. Für mich steht mittlerweile ausser Frage, dass wenn ich in grosser Back- oder Kochlaune bin ich es krachen lasse. Aber ich arbeite mit hochwertigen Produkten und gebe so der ernährungstechnischen Sünde einen etwas positiveren Toutch. Und wenn ich ein gesundes und leichtes Dessert machen möchte, dann mache ich sicher kein "kalorienbewusstes" Tiramisu mehr......... ;-)
Ich pflege mein Essen und Trinken jeden Tag in einer App ein. Nein nicht um Kalorien zu zählen, sondern um das Verhältnis meiner Makronährstoffe unter Kontrolle zu haben. Das Verhältnis zwischen Fett, Kohlenhydrate und Proteine. Worauf ich grossen Wert lege, ist in welcher Form ich diese Makros zu mir nehme. Bei den Kohlenhydraten schaue ich das sie hauptsächlich basisch sind, bei den Fetten achte ich darauf das es hochwertige eher pflanzliche Fette sind (Finger weg von Magerine oder Light-Produkten) und bei den Proteinen liegt mein Augenmerk auf der Verträglichkeit. Natürlich bedeutet das nicht das ich mir ungehemmt Kalorien einverleibe. Ich finde es wichtig das Sie über Ihren Grundbedarf Bescheid wissen, dies sollte aber nicht der ausschliessliche Orientierungsfaktor sein. Wenn Sie sich unter Ihrem Kalorienbedarf ernähren um Gewicht zu verlieren, dies aber mit der Zuführung von schlechter Nahrung bewerkstelligen, ist das für Ihren Stoffwechsel Gift. Mit aller Wahrscheinlichkeit werden Sie in der ersten Zeit Gewicht verlieren, aber Sie werden es nicht schaffen Ihren Stoffwechsel anzukurbeln, Ihre Leistungsfähigkeit zu steigern oder einen eventuellen JoJo-Effekt zu vermeiden. Eine grundsätzliche Umstellung auf eine gesunde Ernährung, vor allem wenn Sie sich sportlich zusätzlich betätigen, ist unumgänglich. Denn bei einer Unterversorgung der Muskulatur besteht erhöhtes Verletzungsrisiko.
Als ich begonnen habe auf Industriezucker und Konservierungsmittel weitgehend zu verzichten hat mein Körper nach einigen Monaten extreme positive reagiert. Ja Sie haben richtig gelesen. Nicht nach einigen Wochen, sondern nach rund einem halben Jahr. Ich bin eine ausgesprochene Naschkatze und ich liebe Desserts über alles und, wie bereits oben erwähnt, ein tolles Essen bedeutet für mich Lebensfreude und Lebensqualität. Also habe ich angefangen Zucker mit Honig oder Agavendicksaft etc zu ersetzten, Weissmehl mit Dinkelmehl oder Urmehl und so weiter und so fort. Haben Sie sich mal bewusst gemacht, wieviel Erzeugnisse Sie kaufen mit dem Titel "gesund und vollwertig" und die Inhaltsstoffe angeschaut? Sehr oft sehr weit entfernt von "gesund".
Meine Tage sind zum Teil zeitlich recht stark ausgelastet und auch ich möchte nicht stundenlang in der Küche stehen. Deshalb mache ich zum Beispiel meinen Joghurt nur bedingt selber. Aber wenn ich Joghurt kaufe, dann nur Natur-Joghurt. Zu Hause verfeinere ich ihn dann mit frischen Früchten, ungesüssten Kokosflocken, selber gemachtem Granola und wenn ich eine Extraportion Süsses brauche mit etwas Honig oder Vanillepulver (nein nicht Vanillezucker!)........................ Es gibt so viele Möglichkeiten. Und schon haben Sie wieder Industriezucker und zusätzliche Konservierungsstoffe vermieden indem Sie keinen Frucht- oder künstlich gesüssten Joghurt gekauft haben. Auf diese Art und Weise habe ich meinen Weg gefunden.
Auch mit dem Ueberwürzen von Speisen machen wir uns keinen Gefallen. Natürlich benötigt unser Körper Salz für den Elektrolythenhaushalt. Vor allem wenn Sie viel schwitzen bedarf es dort vermehrt Ihrer Aufmerksamkeit. Doch benötigen wir Salz lange nicht in dem Ausmass wie wir es glauben. Auch hier können wir unseren Stoffwechsel ankurbeln oder stilllegen. Früher habe ich all meine Speisen nachgesalzen und nachgewürzt. Egal ob bei Freunden, zu Hause oder in einem Restaurant. Das ist heute für mich unvorstellbar. Als ich beschloss damit aufzuhören hatte ich wirklich Salz-Entzugserscheinungen. Mir kam mein Essen nur noch fade und langweilig vor. Dieses Phänomen hat sich aber sehr rasch gelegt. Und heute nehme ich mein Essen ganz anders wahr. Meine Geschmacksnerven haben ihre Sensibilität wiedergewonnen und auch das hat mir sehr geholfen mein Essen wieder bewusst geniessen zu können. Sie werden erstaunt sein wie sehr Ihnen ihr Essen wieder schmeckt wenn Sie beginnen mit dem Salz und den Gewürzen bewusster zu haushalten.
Ich kontrolliere also welche Stoffe ich zu welchem Verhältnis und zu welcher Menge meinem Körper zuführe damit eine gute Grundversorgung vorliegt und vor allem um meinen Körper vor Verletzungen zu schützen.
Meine Prinzipien sind:
Eine Ernährungsberatung kann und möchte ich Ihnen nicht anbiebten. Auch ich befinde mich in einem ständigen Lernprozess und tappe immer wieder in Ernährungsfallen. Gerne tausche ich mich mit Ihnen über "unsere" Ernährungsgewohnheiten" aus, für eine Ernährungsberatung müssen Sie sich aber an eine entsrpechende Anlaufstelle wenden.